Amerika ist back on track: Die neue Corvette ist der Star der Detroit Auto Show. Direkt aus den USA – die ersten Bilder und alle Infos zum Kult-Renner Nummer Sieben.
Sting Ray – bei diesem Namen läuft Corvette-Fans ein wohliger Schauer über den Rücken. Die 1963 eingeführte zweite Corvette-Generation trug diesen Beinnamen, und die „Stachelrochen“-Corvette gilt vielen bis heute als die schönste aller Zeiten. Die Neuauflage der US-Rakete darf nun wieder Stingray heißen. Optisch hat die siebte Corvette-Generation, die jetzt am Vorabend der Detroit Motor Show enthüllt wurde, allerdings nicht mehr viel mit der ersten Stingray gemein: Der 4,5 Meter lange Zweisitzer, der ewige Rivale des pan-atlantischen Gegenübers Porsche 911, ist kantiger, markiger und kraftvoller als bisher. Einmal mehr läutet die C7 für Chevrolet ein neues Sportwagenzeitalter ein.
Was vor mehr als einem halben Jahrhundert mit einer Kunststoff-Karosserie, steckbaren Seitenscheiben und einem 150 PS starken Sechszylinder begann, erlebte am Vorabend der Detroit Motorshow 2013 einen neuen Höhepunkt. Die Stimmung in der alten Fabrikhalle war prächtig, das Publikum johlte und doch: bei einer Ikone wie der Corvette, die in der siebten Generation wieder den Zusatz „Stingray“ tragen darf, hätte man durchaus etwas mehr auf den Putz hauen können. Kein Motorheulen auf der Bühne, kein Raketenstart auf der Leinwand. Leise und dezent rollt die Corvette Stingray unter den Augen von rund 1000 geladenen Gästen auf die mit LED-Blitzen illuminierten Bühne.
Amerikanische Ikone
Das Design ist typisch Corvette – und doch ganz anders. „Das Aussehen ist jetzt internationaler“, sagt Chefdesigner Ed Weburn, „viel mehr als zuvor.“ Die Kanten sind schärfer, die Linien präziser. Hier etwas klassische Corvette, da etwas Nissan GT-R, ein Hauch Ferrari FF und nicht zuletzt etwas Chevrolet Camaro. Das Design der Corvette-Generation Sieben bietet einiges neues. An der bekannten und nicht nur bei Corvette-Fans begehrten Grundkonstruktion des Renners hat sich wenig geändert. Der V8-Motor wummert vorn; Antrieb und Getriebe bringen die Power über die Hinterräder auf den Asphalt. Wie immer: vier Auspuffendrohre am Heck sorgen zusammen mit den vier kantigen LED-Leuchteinheiten für einen eindrucksvollen Abschluss. „Man kann die Corvette gegen jeden andern Sportwagen auf der Welt stellen“, so GMs Nordamerika-Präsident Mark Reuss, „sie muss sich nicht verstecken. Weder bei Tradition, noch bei Design, Effizienz und Fahrleistungen.“
Fast nichts sei bei der siebten Corvette-Generation vom Vorgängermodell übernommen worden, betont Reuss. Zu den Highlights des Boliden zählen der neue 6,2-Liter V8-Motor mit 335 kW / 450 PS, der großzügige Einsatz von Karbon und Aluminium, ein manuelles Siebengang-Getriebe – das gab es bisher nur beim Porsche 911 – und das „Z51 Performance-Paket“. Es rüstet die neue Vette mit einem Aerodynamik-Kit, elektronischem Sperrdifferenzial und einer Trockensumpfschmierung auf, die die Ölversorgung wie im Rennsport auch bei extremen Querbeschleunigungen sicherstellen soll.
Von allem ein bisschen mehr
Ob die Corvette dem 911er oder einem Ferrari Paroli bieten kann, muss sie erst noch beweisen. Doch die Amerikaner haben da keine Zweifel: „Die Corvette liefert die beste Beschleunigung, die beste Bodenhaftung, die höchste Rennstrecken-Tauglichkeit und die beste Brems-Performance“, tönt Chefingenieur Tadge Juechter. Außerdem wolle man die besten Verbrauchswerte erzielen – die Rede ist von rund neun Litern pro 100 Kilometer. Damit würde die amerikanische Kult-Rakete mit dem Porsche 911 Carrera gleichziehen.
Der V8-Motor mit 6,2 Litern Hubraum und 450 Pferdestärken entwickelt ein maximales Drehmoment von 610 Newtonmetern. Die Maschine verfügt über Benzin-Direkteinspritzung, variable Ventilsteuerung und ein verbessertes Abgassystem. Optional gibt es eine Anlage mit mehr Luftdurchsatz, dessen variable Klappen auch den röhrenden Sound des V8-Aggregats verstärken. Die Kraftübertragung der Corvette übernimmt entweder eine Sechsgang-Automatik mit Schaltwippen am Lenkrad oder eine Handschaltung mit sieben Gängen und „Active Rev Matching“. Dieses System berechnet die nächsten Gänge voraus und passt die Drehzahl schon im Vorhinein dem nächsten Gang an. Das verspricht sanftere und schnellere Schaltübergänge.
Maximale Power mit Launch Control
Die „Launch Control“ sollte auch ungeübten Piloten ermöglichen, die maximale V8-Power so schnell und kontrolliert wie möglich auf den Asphalt zu bringen. Zum Sparen hat die Corvette neben dem über sieben Gänge gespreizten Getriebe – das bedeutet weniger Drehzahl und somit weniger Verbrauch – eine Zylinderabschaltung in petto. Im Eco-Modus oder beim langsamen Dahingleiten läuft die Corvette dann nur auf vier statt acht Töpfen.
Amerikas Sportwagen-Legende rollt auf 18-Zöllern vorn und 19-Zöllern hinten, mit dem Z51-Paket an Bord werden daraus 19 und 20 Zoll. Die Gewichtsverteilung liegt zu je 50 Prozent auf der Vorder- und Hinterachse. Das adaptive Fahrwerk „Magnetic Ride Control“ – gibt es beim Z51-Paket optional – passt die Stoßdämpfer an verschiedene Fahrbahnsituationen an. Und das elektronische Sperrdifferenzial verteilt mit einer hydraulisch angesteuerten Kupplung in Sekundenbruchteilen das Drehmoment variabel an die angetriebenen Hinterräder.
Für den Einsatz auf Straße oder Rennstrecke hat die Corvette einen „Driver Mode Selector“ an Bord, der ein wenig an den Drehknopf auf einem Ferrari-Lenkrad erinnert – beim Ami-Renner findet man ihn allerdings neben dem Schalthebel. Damit lässt sich die Corvette in die Modi „Weather“ (für Schnee und Nässe), „Eco“ (verbrauchsoptimiert), „Tour“ (komfortbetont), „Sport“ (sportlich abgestimmt) und „Track“ (sportlich mit eingeschränkten Regelsystemen) schalten. Je nach Einstellung werden zwölf Faktoren wie Lenkung, Gasannahme oder Regelsysteme angepasst.
Die ´Vette im Detail
Im Interieur der Corvette setzen die Amerikaner auf ein eng auf den Piloten zugeschnittenes Cockpit, ein mit 360 Millimetern Durchmesser verkleinertes Lenkrad und – je nach Ausstattung – schicke Applikation aus Karbon oder Nappaleder. Gegen Aufpreis ist wieder ein Head-Up-Display an Bord, außerdem ein neues Navigations- und Entertainment-System.
Die technischen Daten der Corvette C7 (Stingray)
• Länge: 4495 mm
• Breite: 1877 mm
• Höhe: 1235 mm
• Radstand: 2710 mm
• Zweisitziges Coupé mit abnehmbaren Dachteilen
• Hinterradantrieb mit Sperrdifferenzial (ELSD)
• Reifengrößen: 245 / 40 R 18 vorn und 285 / 35 R 19 hinten beim Modell Stingray, 245 / 35 R 19 vorn und 285 / 30 R 20 hinten beim Modell Z51
• V8-Motor (LT1) mit Aluminiumblock, Benzin-Direkteinspritzung und variabler Ventilsteuerung
• Hubraum: 6162 ccm (376 cubic inches)
• Bohrung / Hub: 103,25 mm x 92 mm
• Leistung: 335 kW / 450 PS
• Maximales Drehmoment: 610 Newtonmeter
• Getriebe: Sechsgang-Automatikgetriebe oder Siebengang-Handschaltung
• Beschleunigung von 0 – 100 km/h: ca. 4 Sekunden
• Höchstgeschwindigkeit, Leergewicht und Leistungsgewicht: Keine Angaben
Leider hat GM ein paar wichtige Daten wie das Leistungsgewicht oder den Preis noch nicht veröffentlicht. Und 450 PS sind natürlich nicht das Ende der Fahnenstange, Hochleistungsversionen mit weit mehr als 500 Pferdestärken sind bei den Amerikanern so sicher wie das Salatblatt im Hamburger. Auf den deutschen Markt kommt die Corvette – die wie in den USA üblich als „Modelljahr 2014“ geführt wird – Ende 2013. Der Preis steht noch nicht fest, wird aber wieder deutlich unter dem der Konkurrenz liegen. Die Corvette C6 ist derzeit ab 75758 Euro zu haben.
Quelle: Focus Online.
Find ich schon echt sexy das Gerät. Die Ammis schaffen es immernoch auch den neuen Autos den alten Charme zu geben. Ich bin mal gespannt. Die letzte Corvette war bis auf die Hinterachse (Blattfedern) ja auch schon ein Super Gerät. Besonders wenn man bedenkt, das GM dahinter steht.
Was denkt ihr von dem Auto?